Wenn man mit Ingrid Martin spricht, spürt man sofort ihre Energie und die große Freude an dem, was sie tut. Als Koordinatorin der Bodenseebauern ist sie als Sprachrohr der regionalen Landwirtschaft unterwegs und vernetzt, was zusammengehört.
Doch wer sind die Bodenseebauern? Es handelt sich hier um einen Zusammenschluss von landwirtschaftlichen Betrieben, der 2019 aus dem Volksbegehren “Pro Biene“ entstanden und unter dem Dach des Maschinen- und Betriebshilfsring Tettnang e.V. angesiedelt ist.
„Es waren insbesondere die jungen Bauern, die eine bessere Öffentlichkeitsarbeit gefordert haben“ berichtet Ingrid Martin „mit unserem ersten Reel auf Social Media hatten wir innerhalb von einer Woche 130.000 Klicks und über 1.000 Follower. Da wussten wir, dass wir einen Nerv getroffen haben“.
Ziel war es, einen echten Blick auf die Landwirtschaft zu geben, abseits aller romantisierten Ansichten und der oftmals sehr einseitigen negativen Berichterstattung in der Presse. „Wir wollen die Menschen zeigen, die landwirtschaftliche Betriebe führen und auch die Leidenschaft, die jeden Tag in die Arbeit fließt!“. Ein wichtiger Nebenaspekt dabei ist, ein Bewusstsein und Wertschätzung für Lebensmittel zu schaffen, die regional produziert werden und nicht um die halbe Welt transportiert werden müssen.
Als Plattform geschaffen, um der jungen Generation der Landwirtschaft eine Lobby zu bieten, hat sich das Konzept der Bodenseebauern inzwischen auch weiterentwickelt: „Wir waren selbst überrascht, wie schnell sich die Reichweite vergrößerte und welche tollen Kooperationen inzwischen entstanden sind“ erzählt uns Ingrid Martin und stellt ihren Anteil daran unter den Scheffel. Sie steht selbst nicht gerne im Vordergrund und koordiniert lieber. Die Zusammenarbeit mit ihr macht Spaß – sie sprüht vor Ideen und ist sehr unkompliziert.
Das Format „Hoffenster“ stellt wöchentlich landwirtschaftliche Betriebe und die Menschen dahinter in Social Media vor und erreicht damit eine große Reichweite. So haben beispielsweise mehr als 1,5 Millionen Menschen zugeschaut, wie bei der Familie Bentele in der Schöre in Tettnang-Dietmannsweiler Linsen mit Spätzle gekocht werden.
Aber auch abseits digitaler Kanäle haben sich die Bodenseebauern inzwischen etabliert: Bereits die Kleinsten können sich seit diesem Jahr im Ravensburger Spieleland auf dem Bodenseebauern-Hof spielerisch fortbilden und mehr über die heimische Landwirtschaft erfahren und an verschiedenen Workshops teilnehmen. „Lebensmittel entstehen nicht im Supermarkt“ fasst Ingrid Martin den selbstgewählten Bildungsauftrag in einem kurzen Satz zusammen.
Ingrid Martin, selbst in der Landwirtschaft aufgewachsen, sieht und nutzt Chancen, die sich ergeben. So hat sich auch die Partnerschaft mit Tettnang erleben ergeben. Auf unsere Anfrage, ob die Bodenseebauern sich nicht im Rahmen unseres Frühlingsmarktes präsentieren möchten, kam 2022 die Zusage innerhalb kürzester Zeit in Form eines kompletten Konzeptes zur Bespielung des Montfortplatzes. So erfolgreich, dass wir uns auch in diesem Jahr riesig gefreut haben, als die Zusage spontan kam und die Bodenseebauern wieder ein Highlight unserer Veranstaltung waren.
Ebenso hatten wir im letzten Jahr für einen Pressetermin angefragt, ob wir noch einen Part mit der Landwirtschaft einbauen sollen, kam kurz darauf ein perfekt ausgearbeitetes Programm, bei dem wir selbst als Ortskundige noch richtig viel lernen konnten. So macht Zusammenarbeit Spaß!
Eine tolle Geschenkidee sind die Bodenseebauernboxen, in denen sich regionale Produkte befinden – der Inhalt der Boxen wird regelmäßig aktualisiert, so dass man immer wieder neue Leckereien kennenlernen kann. Erhältlich sind die Boxen vor Ort über die Tourist-Information in Tettnang oder online über den Onlineshop der Bodenseebauern.
Wir sind davon überzeugt, dass wir in Zukunft noch viel von den Bodenseebauern hören und sehen werden und freuen uns darauf.